Sabine und Ich waren für eine knappe Woche in Paris. Die Stadt ist vertraut. Auf dem Programm standen deshalb Besuche bei den Freunden, kleine Entdeckungen und Wiederentdeckungen. Nicht alle sind in Fotos festgehalten (Im Musée de l'immigration an der Porte Dorée wurde nicht fotographiert; das Museum ist eindrucksvoll), bei anderen war die Kamera dabei. Viel Spaß!
Es begann auf dem Montmartre. Wie oft schon war ich oben? An der kleinen Kostbarkeit bin ich immer vorbei gelaufen: der kleinen Kirche St. Pierre hinter dem Monsterbau von Sacré Cœur.
Auf dem Cimetière Montmartre führt der Weg selbstverständlich zum Heinegrab. Die Erinnerung sollte überprüft werden. Es stimmt: Da liegen Heinrich Heine und "Frau Heine". Heinrich ist dafür wohl nicht verantwortlich zu machen. Das Grabmal setzten Verehrer lange nach dem Tod des Dichters. Ganz in der Nähe das Grab von Jean Baptiste Greuze. Der war mir im Sommer in der St. Petersburger Eremitage begegnet.
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Eine neue Pariser Attraktion: die Passerelle Simone de Beauvoir, die zwischen Bercy Village und der Bibliothèque Nationale die Seine quert. Die Bibliothek, eine eher unwirtliche Welt. Aber mittendrin ein nordischer Kiefernwald.
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Auf dem Weg zu Lamiel und Alain, zwischen der Place de Clichy und St. Denis die Mairie de St. Ouen. Dahinter das Collège Jean-Jaurès, in dem Monique immer eine gute Gastgeberin war. Monique war bis zur frühen Pensionierung Leiterin (principale) der Schule und wohnte darin.
Zwischen Grand Palais und Pont de l'Alma Denkmäler Große Männer: Charles de Gaulle vor dem Grand Palais, Winston Churchill neben dem Petit Palais. Simon Bolivar am Eingang zum Park, der zur Place de la Concorde führt, am Ende des Parks König Albert I. von Belgien, hoch zu Ross beide. Freiheitshelden die ersten drei: im Kampf gegen die spanische Herrschaft der eine, über Lateinamerika und gegen Nazideutschland die beiden anderen. Der Belgier steht da als Verbündeter Frankreichs in Ersten Weltkrieg. Charles täünzelt, scwhebt, kokett wie eine Balleteuse, leicht wie eine Feder in großer Höhe, von wo der Überblick excellent ist. Winston schreitet dagegen erdverbunden schweren Schritts, entschlossen vor der Bedrohung.
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Unter dem Pont de l'Alma und an der Seine entlang ein stimmungsvoller Flohmarkt.
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Flussaufwärts liegen Wohnschiffe am Ufer: Wohnen in oder am Strom; Dachgarten und sanftes Schaukeln inklusive. Und am Ende verbindet die Passerelle Léopold Sédar Senghor das linke Seine-Ufer mit dem Jardin des Tuileries. |
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Zwischen den Metro-Stationen Stalingrad und Jean Jaurès vollzieht die oberirdisch geführte Metro-Linie wie die Boulevards de La Chapelle und de La Villette eine deutliche Kurve. Links nach Norden liegt das Bassin de La Villette nach rechts führt die Metro-Linie zur Place de la République. Fußgänger können am Canal St. Martin bis zur Bastille weiter spazieren. Unter der Metro bietet sich ein ganz anderer Blick zurück auf Scré Cœur.
Der Weg am Ufer des Canal St. Martin entlang ist voller Stimmungen: es gibt das Wasser, Brücken, Schleusen, Fassaden als Malgrund für schöne Bilder, das legndäre Hôtel du Nord (Film von Jean Carnet, 1938), dem Theâtre Bataclan und kurz vor der Place de La Bastille ein Wochenmarkt mit den Drehorgelmann (l'orgue de barbarie). Er unterhielt mit Musette-Musik.
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André und Solange sind im Lauf der Jahre immer weiter nach Norden (um-)gezogen. Sie wohnen nun in einem kleinen pikardischen Ort Mouy im 'Impasse de l'église. Banlieue im weitesten Sinn, doch auch schon 'Provinz'.
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Das geht nur mit Metro und RER (Vorortzug): von der Place de L'Ètoile' mit dem Arc de Triomphe über das moderne Verwaltungsviertel La Défense mit der 'Grande Arche' nach Cergý Pointoise in einer großen West-Ost-Achse.
Die Bilder:
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Am Ende der großen West-Ostachse liegt 27 km von Paris entfernt die Gemeinde Cergy. In den siebziger und achtziger Jahren ist dort ein neues Modell der Stadtplanung entstanden. Im Zentrum des Stadtteils St. Christophe liegt die postmoderne Place des Colonnes, die sich auf die weite Landschaft der Ile de France hin öffnet. Der israelische Künstler Dany Karavan hat dort das großartige Projekt des Axe majeur geschaffen, eine Landschaftsskulptur, die im Grunde von dem auf den Hügeln am Ufer der Oise glegenen St. Christophe bis zu La Défense und zum Arc de Triomphe reicht. An einem der Gebäude der Place des Colonnes erinnert eine Tafel an den Bürgermeister von Cergy. Das Motto seiner langjährigen Arbeit hat mich beeindruckt: "Alles, was verdient getan zu werden, verdient es gut getan zu werden" Die Zahl 12 spielt in der Anlage eine bedeutende Rolle. Es gibt zwölf 'Stationen', Beherrschend sind die zwölf Säulen, durch die sich der Blick auf die Landschaft öffnet. Eine lange Treppe führt den Hang hinunter an das Ufer der Oise, die von einer roten Metallbrücke überspannt wird. An Horizont ahnt der Blick die Türme der Défense oder sieht sie bei sehr klarem Wetter. |
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Die folgenden Bilder sind im Juni vor zwei Jahren entstanden. Sie reflektieren die wunderbare postmoderne Stadtlandschaft von Cergy und geben ergänzende Blicke wieder auf die Place des Colonnes mit dem 'Obelisk', den Grand Axe, die rote Brücke und das darunter liegende kleine Theater im griechischen Stil, auf die Pyramide und den Oise-Fluss.
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Der jüdische teil des Friedhofs von Bagneux (Cimetière parisien de Bagneux)berührt. Das Besondere ist, dass die meisten Gräber Gemeinschaftsgräber sind. Familien, Straßen- und Stadtteilgemeinschaften oder Gemeinschaften mit gemeinsamer Herkunft der Familien in osteuropäischen Ländern: Polen Weißrussland, Ukraine) beerdigen dort ihre Toten über Jahre hinweg. Die Opfer des Holocaust werden mit Namen, Geburts- und Sterbedaten in der Gemeinschaft der Verstorbenen aufgenommen. Der Besucher wird still dort. Es gibt eine Webseite mit mehr Bildern von diesem Friedhof über diesen Link.
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Beim Gang durch die Rue Joseph de Maistre in der Nähe des Cimetière Montmartre fielen mir zwei Schilder ins Auge:
"Zum Gedenken an die Schüler dieser Schule, die in den Jahren 1941 bis 1944 deportiert wurden, weil sie als Juden geboren wurden. Sie waren unschuldige Opfer der Nazi-Barbarei und der Vichy-Regierung.
Sie wurden in den Todeslagern umgebracht. Mehr als 200 dieser Kinder lebten im 18. Arrondissement."
Monique Sternberg hatte in den achtziger Jahren zu kämpfen, damit an ihrer Schule in St. Ouen eine solche Plakette angebracht wurde. Dazu
mehr.
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Ein Stück Orient in Paris und ein Ort der Ruhe: die Moschee im 5. Arrondissement. Es gibt ein Restaurant und Café, in dem man gut speisen und entspannen kann.
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noch zwei kleine Überraschungen im Marais: ein Wandmalerei und ein Plakat am Centre Pompidou, das den konservativen Präsidentenn zitiert: "Die Kunst muss diskutieren, in Frage stellen und protestieren."
Am letzten Tag (Sabine war schon in Köln eine kleine Wanderung zu Fuß von Asnière, Vorortgemeinde im westen von Paris zur Défense an der Seine entlang. Gleich am Anfang eine Überraschung: Dort gibt es einen Hundefriedhof. Unter vielen unbekannten Lieblingen 'ruht' dort Rintintin (1918 - 1932), Star in 26 französischen Spielfilmen)
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Am Seine-Ufer: Blick auf die Türme der Défense und eine scheinbare Idylle oder Einsiedelei am Treidelpfad. Wenn man durch den 'Hintereingang' ins Défenseviertel kommt, wird der Glanz des Zentrums relativiert. Die Wohngebäude sind ziemlich verrotett. Es gibt Abrissgenehmigungen. Nebenbei: auch im Zentrum der Défense ist das Gebaute nicht für die Ewiggkeit geschaffen. Die Grande Arche ist mit Marmorplatten bedeckt. Die werden gerade ausgetasucht; weil die Wetterunbilden ihnen zugesetzt haben.
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